Wasser sparen im Alltag

Eine junge Pflanze wird mit Wasser, das aus einer Hand rinnt, gegossen

Wasser ist eine kostbare Ressource und ein achtsamer, bewusster Umgang ist unumgänglich.

Im Alltag brauchen wir jede Menge Wasser – von der Küche bis ins Badezimmer. Doch Wasser wird für viel mehr verwendet, als wir denken. Das sogenannte „virtuelle Wasser“ bezeichnet das Wasser, das zur Herstellung eines Produktes benötigt wird, wie z. B. für Baumwolle, den Anbau von Obst und Gemüse oder die Versorgung von Tieren.

Um ein Gefühl zu bekommen, haben wir dir hier eine kleine Übersicht zusammengestellt, vollgepackt mit Nahrungsmitteln, die einen hohen Wasserverbrauch bei der Herstellung/Aufzucht/Ernährung haben.

Es lohnt sich in jedem Fall, den Fokus auf alle Lebensbereiche zu legen. Eine kleine Starthilfe und viele nützliche Denkansätze, wie du in deinen eigenen vier Wänden mehr Bewusstsein für einen reduzierten Wasserverbrauch schaffst, haben wir dir hier aufgelistet:

  • Regional, saisonal, biologisch, fair und verpackungsfrei einkaufen

Alle Lebensmittel, die in der Nähe wachsen und in Regionen, die nicht an Trockenheit leiden, haben einen kleineren Wasserfußabdruck. Wenn diese Produkte zusätzlich noch biologisch angebaut wurden, wird die Verschmutzung des Grundwassers durch Pestizide und Düngerresten verringert. Fair gehandelte Produkte, also Produkte, die von Kleinbauern in einer natürlichen Umgebung gepflanzt werden, sind ebenfalls wasserschonender.

Verpackungsfrei einzukaufen, ist das Non-plus-Ultra. Denn jede Plastik-, aber auch Papierverpackung benötigt in der Herstellung Wasser. Unverpackt-Läden bieten Kundinnen die Möglichkeit, die Waren ohne Gebinde zu kaufen. Die Produkte lassen sich in eigene, mitgebrachte Behälter in beliebiger Menge abfüllen. Die meisten dieser Läden bieten auch Mehrwegbehälter zum Kauf oder als Pfandbehälter an, solltest du mal deine Gefäße vergessen haben.

  • Wasser sparen bei Obst & Gemüse

Schon als Kind haben wir gelernt, dass wir frisches Obst und Gemüse vor dem Verzehr gut abspülen sollten. Statt alles einzeln unter fließendem Wasser abzuwaschen, kannst du nach dem Wocheneinkauf eine Schale mit kaltem Wasser zu Hilfe nehmen. Darin wäschst du alles auf einmal. Am besten, du fängst mit empfindlichem Salat an. Dieser kann ruhig einige Minuten im Wasser liegen, dadurch wird er, nach der Zeit im Verkaufsregal, wieder schön knackig.

  • Geschirrspüler im Eco-Programm

Wenn du den Luxus eines Geschirrspülers genießt, solltest du darauf achten, in welchem Programm dieser läuft. Im umweltschonenden Eco-Modus wird das Geschirr mit niedrigerer Temperatur gewaschen und muss daher länger einwirken. Auch wenn das Eco-Programm mehr Zeit benötigt als das Standard-Programm, spart es dennoch Energie und Wasser. So kannst du langfristig etwas dazu beitragen, dem Klimawandel entgegenzuwirken.

  • Waschmaschine voll machen

Das Gleiche gilt für die Waschmaschine: Sie läuft sparsamer im Eco-Programm ohne Vorwäsche. Wichtig ist, dass die Trommel richtig voll ist. Viele Menschen glauben, dass mindestens eine geballte Faust in die gefüllte Maschine passen sollte. Das war früher der Fall, die moderneren Waschmaschinen kannst du ohne Bedenken bis obenhin beladen.

  • Wasser sparen durch Auffangen

Wusstest du, dass du ausgekühltes Nudelwasser zum Blumen gießen verwenden kannst? Durch das Kochen werden die Mineralstoffe in das Kochwasser übertragen. Die können sich vorteilhaft auf das Wachstum deiner Pflanzen auswirken. Das Gleiche gilt auch für das Kochwasser von Gemüse und Kartoffeln!

  • Wassersparende Armaturen einbauen

Sowohl für die Küche als auch fürs Badezimmer gibt es wassersparende Armaturen, die dir dabei helfen, deinen Wasserverbrauch zu senken. Gerade wenn ein Wasserhahn nach mehreren Jahren im Einsatz tropft, sollte er ausgetauscht werden. Das hat zwei gute Gründe: Erstens fließen aus einem undichten Wasserhahn ungefähr 2000 Liter im Jahr. Zweitens minimiert eine Armatur mit Sparkartusche den Wasserverbrauch um bis zu 40 Prozent.

  • Kurzes Badvergnügen

Beim Baden wird durchschnittlich mehr Wasser verbraucht als beim Duschen. Dennoch ist die Dauer der Dusche entscheidend: Wenn du deine Dusche schon um fünf Minuten verkürzt, spart das bis zu 60 Liter Wasser.

  • Wasser sparen beim Zähneputzen

Während des Händewaschens und Zähneputzens solltest du den Wasserhahn immer abdrehen. In den zwei bis vier Minuten fließt das wertvolle Nass sonst ungenutzt ins Waschbecken. Gleiches gilt fürs Shampoonieren und Waschen in der Dusche. Genial wäre die Kombination – du könntest deine Zahnbürste auch mal in der Dusche verwenden.

  • Toilettenspülung richtig benutzen

Heutzutage besitzen fast alle Spülkästen eine Zwei-Mengen- oder eine Start-Stopp-Spültechnik. Bei der Zwei-Mengen-Spültechnik wählst du je nach Bedarf zwischen viel oder wenig Wasser. Im Start-Stopp-System kannst du die Spülung anhalten, wenn du kein Wasser mehr brauchst.

  • Mehr Regenwasser nutzen

Um den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren, kannst du auch das Regenwasser aus deinem Garten nutzen. Mit einer Regentonne kannst du das Wasser auffangen. Deine Blumen im Haus und im Garten freuen sich darüber. Ebenso bevorzugen einige Haustiere wie Hunde und Katzen oft das natürliche Regenwasser gegenüber dem Wasser aus dem Hahn.

  • Leitungswasser bevorzugt

Unser Wasser aus der Leitung hat optimale Trinkwasserqualität, ist also der ideale Durstlöscher. Viele halten das Leitungswasser für ungesünder als das gekaufte Mineralwasser, doch das ist ein Irrtum, denn auch unser Leitungswasser enthält Vitamine und Mineralstoffe. Mit einem Unterschied, es spart sehr viel CO2 und Wasser ein. Hier noch unser Bonus-Tipp: Infused Water

Bedenke, dass für die Herstellung von abgefülltem Wasser, der Befüllung von Flaschen, den Transport und die Umverpackung viele zusätzliche Ressourcen verbraucht werden und diese wiederum einen hohen CO2-Verbrauch verursachen. Ebenfalls wird für die Herstellung und Reinigung der Mehrwegflaschen sehr viel Wasser benötigt.

  • Bewusst leben und Wasser sparen

Die Frage, ob du das neuste Handy oder das x-te Kleidungsstück brauchst, solltest du dir stellen. Jedes neue Produkt, welches nicht unbedingt gebraucht wird, verbraucht in irgendeiner Form Wasser. Es gibt wunderbare Möglichkeiten, Dingen ein zweites Leben zu schenken: Second-Hand-Läden, Flohmärkte oder Kleidertauschpartys. Elektronische Geräte lassen sich vielleicht noch reparieren – denn die Herstellung eines neuen Handys zum Beispiel verbraucht durchschnittlich 910 Liter virtuellen Wassers.

Insgesamt gilt – wie für viele Bereiche des Lebens: Bewusstes Handeln ist von Vorteil. Dazu gehört das Hinterfragen der eigenen Alltagsroutine. Muss das Glas nach einer Mahlzeit schon in die Spülmaschine oder kann ich es mehrmals nutzen? Wandert das T-Shirt nach einmaligem Tragen in die Wäsche oder kannst du es nach gutem Auslüften noch ein weiteres Mal tragen? So gibt es viele kleine Chancen, mit der kostbaren Ressource Wasser sorgsam umzugehen.

 

Quellen: Laurel Koeniger, careelite.de, nachhaltig4future.de, wfd.de

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