Abfallvermeidung im Friseursalon

Leere Plastikflaschen liegen als Abfall in einem als Weltkugel designten Korb

Du als NATURfriseurin oder CULUMNATURA Haut- und Haarpraktiker weißt, wie wichtig der Blick über den Tellerrand hinaus ist. Von unseren Fachreferentinnen der CULUMNATURA Akademie hast du erfahren, dass der Zustand deines Haares und deiner Haut in Zusammenhang mit deiner Ernährung und deinem Alltag – Stichpunkt: Stress – steht. Ganzheitliches Leben und Arbeiten geht jedoch darüber hinaus, denn es bedeutet auch, sich selbst als Teil des Ganzen zu sehen. Dazu gehört zum Beispiel, dich bewusst mit den Spuren, die du hinterlässt, zu beschäftigen. Mit Spuren meinen wir an dieser Stelle den Umgang mit Abfall – ein Thema, das gerade in der Friseurbranche ein besonders wichtiges ist.

Dass in herkömmlichen Friseursalons und auch daheim zahlreiche Abfälle entstehen, die besser nicht im Abwasser landen, weil sie dieses stark belasten können, ist bekannt und dennoch eine Erwähnung wert. Immerhin ist Wasser eine Ressource, die aufgrund des Kreislaufsystems wieder zu uns zurückkehrt. Wenn also Neben- und Abfallprodukte aus Kosmetika mit synthetischen Tensiden auf Erdölbasis (z. B. Paraffine wie Vaseline; Polyethylenglykol) ins Abwasser gelangen, können neben den Meeresbewohnern auch die Menschen die Leidtragenden sein. Dasselbe gilt für Mikroplastik und andere chemische Substanzen aus Kosmetikprodukten wie Make-Up, konventionelle Shampoos, Lotionen etc. Zudem „entsorgen“ manche Friseurinnen ihre flüssigen Sonderabfälle wie Dauerwellen- und Haarfärbemittel auf dem falschen Weg: über die Kanalisation.

Abfallvermeidung: Tipps für dich

Friseure sind jedoch Vorbilder für ihre Kundinnen und werfen der Umwelt zuliebe idealerweise gar keine schädlichen Produkte und möglichst wenige, nicht recyclebare Verpackungen weg. Am einfachsten ist das, wenn du gänzlich auf chemische Mittel verzichtest und dich voll und ganz NATURprodukten hingibst. Solltest du deinen Friseursalon zweigleisig betreiben, also NATURkosmetik und herkömmliche Behandlungen anbieten, so haben wir acht Tipps für dich, wie du deinen Abfall reduzieren kannst. Natürlich ist auch die eine oder andere Idee für NATURfriseure dabei.

  1. Verzichte auf Portionsverpackungen. Die Kunden ersparen es sich zwar, die benötigte Menge des Inhalts abzumessen, jedoch wird entsprechend mehr Verpackungsmaterial gebraucht. Wir bei CULUMNATURA haben beispielsweise corpus HAUT- UND HAARWÄSCHE sowie clarus HAUT- UND HAARWÄSCHE als Konzentrate so konzipiert, dass sie im Salon oder daheim verdünnt werden. Dadurch, dass das Wasser direkt in die Auftrageflasche gefüllt wird, verringern die Nutzer ihren Wasserverbrauch automatisch, denn sie machen ihre Haare vorher nicht extra nass.
  2. Gib keine Probepackungen aus. Auch Produktproben verursachen Müll, der sich leicht vermeiden lässt. Aus diesem Grund, und weil sie unserer Philosophie der ganzheitlichen Ausbildung widersprechen, verteilen wir bewusst keine Probepackungen an (potenzielle) Kundinnen.
  3. Nutze waschbare Umhänge. Einwegumhänge für dich bzw. deine Kundinnen sind in unseren Augen ein absolutes Tabu. Mittlerweile gibt es genug Auswahl an Schutzkleidung, die gewaschen und wiederverwendet werden kann – wie zum Beispiel unsere nachhaltige Färbeschürze. Die dunkle Farbe sorgt dafür, dass nicht entfernbare Flecken auf den ersten Blick verborgen bleiben. Und wenn doch einmal ein Farbkleckser zu sehen ist, haben deine Kunden bestimmt Verständnis dafür.
  4. Für Aluminium gibt es Alternativen. Halte die gefärbten Strähnen deiner Kunden anstelle von Alufolie mit unseren erneut nutzbaren Abdecktüchern feucht. Sie bestehen zu 100 % aus weichen, natürlichen Holzfasern ohne chemische Zusätze und können nach dem Abdecken zum Reinigen verwendet werden.
  5. Fülle Wasch- und Putzmittel nach. Nutze natürlich abbaubare Wasch- und Putzmittel in wiederverwendbaren Dosierspendern, die du nachfüllst. Auf diese Weise sparst du einerseits Verpackungsmaterial und andererseits Geld.
  6. E-Mail statt Flugblatt. Hast du Informationen für deine Kundinnen, so schicke sie per Mail oder WhatsApp – vielleicht sogar über einen „grünen“ Browser, wie z. B. Ecosia – aus. Ausgedruckte Handzettel mögen im digitalen Zeitalter zwar eine nette Abwechslung sein, sind aufgrund des benötigten Toners und Papiers allerdings nicht gerade umweltfreundlich.
  7. Mehrweg-, nicht Einweggeschirr. Biete deinen Kunden kleine Snacks oder Erfrischungen im wiederverwendbaren Geschirr an. Achte – wie bei Haut- und Haarpflegeprodukten – auch bei Kaffee, Tee und anderen Getränken auf die Inhaltsstoffe.
  8. Recycelte Saloneinrichtung. Neben recyclebaren Verpackungen darf deine Einrichtung ebenfalls aus neuverwerteten Materialien bestehen. Dein Salon lässt sich wunderbar mit NATURmaterialien oder recycelten Möbeln bestücken, die im Moment sogar voll im Trend sind und deine Ausstattung zu etwas ganz Besonderem machen.

 

Uns ist bewusst, dass sich Abfall nicht immer vermeiden lässt. Wichtig ist, den Müll zu trennen bzw. richtig zu entsorgen und sich explizit mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wir haben schließlich nur einen Planeten, auf dem auch unsere Kinder und viele weitere Genrationen an Menschen, Tieren und Pflanzen leben möchten.

 

Foto: 3D Animation Production Company (Pixabay)

Quellen:

Ulrike Icha: Angeschmiert. Tägliche Körperpflege – krankmachende Inhaltsstoffe erkennen und ersetzen. 2017. Verlag PHOENIXHEALING. ISBN: 978-3-200-04951-2

Arbeitsgemeinschaft Abfallberatung in Unterfranken: Der umweltfreundliche Betrieb: Friseure. 2000. URL: https://www.abfallberatung-unterfranken.de/download/friseur.pdf