Bestimmt hast du auch bereits davon gehört oder gelesen: Kollagen soll das Wundermittel gegen schlaffe, faltige Haut sein. Es wird in verschiedenen Formen wie Pulver, Kapseln und Cremes angeboten, um die Haut zu straffen und zu verjüngen. Doch was ist Kollagen eigentlich, woraus wird es gewonnen und ist es für eine gesunde Haut wirklich erforderlich? Wir haben uns den Beauty-Trend genauer angesehen.
Was ist Kollagen?
Kollagen ist ein Protein, das für die Festigkeit und Elastizität von Geweben wie Haut, Knorpel und Knochen entscheidend ist. Es besteht hauptsächlich aus den Aminosäuren Prolin und Glycin und kommt in 28 verschiedenen Varianten im Körper vor. Menschliche Haut besteht vor allem aus Kollagen Typ 1, während Typ 2 hauptsächlich in Knorpeln zu finden ist.
Der Körper produziert das benötigte Kollagen selbst und muss es nicht über die Nahrung aufnehmen. Mit zunehmendem Alter und äußeren Einflüssen wie z. B. Rauchen sinkt der Kollagenspiegel im Körper, was zu Hauterschlaffung und Faltenbildung führen kann. Auf diesen Zug springen viele Hersteller auf und bieten Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel oder Cremes in verschiedenen Formen an.
Wie wird Kollagen gewonnen?
Kollagen für Pulver und Kapseln wird aus Tiernebenprodukten, die ausgekocht werden, gewonnen. Hier handelt es sich schlicht um Schlachtabfälle, wie z. B. Rinderknorpel, Fischflossen, Schweineknochen und Hahnenkämme, die strukturell Kollagen ähneln. Fischflossen und -schuppen werden dabei als „Meereskollagen“ verkauft.
Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von Kollagenpräparaten ist begrenzt. Es ist unklar, ob die Einnahme oder Anwendung von Kollagen tatsächlich sichtbare oder spürbare Effekte auf die Haut hat. Auch fehlen Studien zur Wirkung von Kollagen auf Gelenkknorpel und Arthrose. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) lehnte daher die Angabe einer gesundheitsbezogenen Wirkung von Kollagen ab.
Kollagenproduktion natürlich anregen
Veganes Kollagen gilt oftmals als ethisch vertretbare, umwelt- und tierfreundliche Alternative. Es wird durch spezielle Fermentationsprozesse pflanzlicher Zutaten synthetisch hergestellt oder liefert dem Organismus solche Nährstoffe, welche die Kollagenproduktion im Körper stimulieren können. Veganes Kollagen, demnach kein „echtes“, ist zum Beispiel als Pulver, Kapseln oder flüssiges Supplement erhältlich.
Wer seine Hautelastizität auf natürliche Weise unterstützen möchte, kann dies jedoch durch eine vitalstoffreiche Ernährung erreichen, die die körpereigene Kollagenproduktion anregt. Obwohl Pflanzen kein Kollagen enthalten, können eben bestimmte Inhaltsstoffe wie Vitamine und Antioxidantien die Kollagenproduktion im Körper fördern. Einige Gemüse- und Getreidearten bestehen unter anderem aus Aminosäuren wie Glycin, Prolin, Hydroxyprolin und L-Lysin. Tofu, Linsen, Erdnüsse, Reis, Kürbiskerne, Haferflocken und Erbsen sind gute Quellen für diese Aminosäuren. Vitamin C, das in Paprika oder Zitrusfrüchten vorkommt, kann die Produktion von Prolin zusätzlich anregen. Eine ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung liefert alle notwendigen Nährstoffe, die für eine gesunde Kollagenproduktion erforderlich sind.
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