Am 9. Juni ist Vatertag – in Österreich, wohlgemerkt. In der Schweiz (2. Juni) und in Deutschland (9. Mai) war er bereits. Im Gegensatz zum Muttertag, den viele Länder nach US-amerikanischem Vorbild übernommen hatten, entwickelte sich der Ehrentag für Väter in Europa unterschiedlich. Doch wie könnte es anders sein? Auch an der Einführung des Vatertages waren die US-Amerikaner maßgeblich beteiligt. Genau genommen war es mit Sonora Smart Dodd eine Frau. Beeinflusst von der Schaffung des Muttertages Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts, startete sie 1910 in ihrem Heimatland eine Bewegung, um Väter zu ehren. Sonora Smart Dodd tat dies hauptsächlich aus Liebe zu ihrem eigenen Vater, der sich nach dem Tod der Mutter alleine um sie und ihre fünf Brüder gekümmert hatte.
Die Idee eines „Father’s Day“ begeisterte ihre Landsleute und verbreitete sich rasch. 1972 bekam er vom damaligen Präsidenten der USA, Richard Nixon, den Status als offizieller Feiertag. Begangen wurde und wird er stets am dritten Sonntag im Juni. Während sich einige Länder diesen Tag für die eigenen Festlichkeiten abschauten, sieht das im deutschsprachigen Raum anders aus. Weder in Österreich, noch in der Schweiz oder in Deutschland wird der Vatertag am dritten Juni-Sonntag gefeiert. In jedem dieser drei Staaten hat der Ehrentag für Väter einen eigenen historischen Hintergrund.
Familientag in Österreich
Der Vatertag bahnte sich über niederländische Unternehmen seinen Weg nach Österreich und sollte bereits zu Beginn der 1930er eingeführt werden. Es vergingen jedoch noch mehr als zwei Jahrzehnte, ehe es so weit war. Als es der heimischen Textilbranche in den 1950ern wirtschaftlich schlecht ging, ließ sich der Wiener Helmut Herz einen Plan einfallen, um die Verkaufszahlen wieder anzukurbeln. Der damalige Werbeleiter einer Hemdenmanufaktur war auf den sogenannten „Herrentag“ in Deutschland aufmerksam geworden und wollte ihn als Familienfest – mit Geschenken für Väter – nach Österreich holen.
Für die Umsetzung wurde ein eigenes Komitee eingerichtet und die Mitglieder entschieden sich dafür, den Vatertag immer am zweiten Sonntag im Juni zu feiern. Dies hatte einen pragmatischen Grund. Man hoffte, dass die Menschen wegen des Muttertages einen Monat zuvor ähnlich spendabel sein, viel einkaufen und schenken würden. Helmut Herz, der als Begründer des Vatertages in Österreich gilt, initiierte diesen Ehrentag für Väter nicht als neues Fest, sondern als einen Tag für die ganze Familie, dem man von nun an mehr Aufmerksamkeit widmen sollte. Die Aktion wurde von Medien aufgegriffen und entwickelte sich zu einer erfolgreichen Werbekampagne.
1956 wurde der Vatertag schließlich zum ersten Mal in Österreich gefeiert. Helmut Herz bekam ein selbst gemaltes Bild von seinem Sohn, woraus die Idee für einen großen Malwettbewerb für Kinder entstand. Diese sollten den Beruf ihres Vaters zeichnen und ihm auf diese Weise näherkommen. Im Laufe der Zeit wurde der Vatertag zunehmend kommerzialisiert, wobei das Ausmaß nicht mit dem Muttertag vergleichbar ist. Was beide Tage jedoch gemeinsam haben, ist das Schenken von Kleinigkeiten (bei Vätern sind das eher Krawatten als Blumen), das Zeitverbringen und Essen mit der Familie. Zudem soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich Väter gerne in die Kinderbetreuung einbringen, die Erziehung mitgestalten und in Väterkarenz gehen dürfen.
Veranstaltungstag in der Schweiz
Ähnliche Gedanken standen in der Schweiz im Vordergrund, als der „Vätertag“ 2007 zu einem offiziellen Aktionstag wurde. An diesem Tag, eingeführt vom Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen (männer.ch), steht die Vater-Kind-Beziehung ebenso im Mittelpunkt wie das Männerbild. Parallel zu den Bestrebungen, die Bedürfnisse von Vätern zu überdenken, ihnen mehr Wertschätzung entgegenzubringen und den Wunsch auf Vaterschaft zu wecken, ist es dem Verein wichtig, dass Buben, Männer und Väter ihr Leben so gestalten können, wie sie möchten.
Der Vätertag, wie er in der Schweiz heißt, findet am ersten Sonntag im Juni statt und zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass im gesamten Land unterschiedliche Veranstaltungen abgehalten werden. Das können Vater-Kind-Treffen, Kurse rund um die Auseinandersetzung mit väterlichen Rollenvorstellungen, Vorträge, politische Initiativen oder andere lokale Engagements sein. Obwohl der Ehrentag für Väter in der Schweiz anders begangen wird als in so manchem Staat, kann man natürlich trotzdem Zeit mit seinem Vater verbringen und ihm ein Geschenk machen.
Männertag in Deutschland
In Deutschland sieht der Vatertag noch einmal ganz anders aus als in Österreich oder der Schweiz. Hier feiern sich die Männer (als Väter) selbst. Sie bleiben unter sich, gehen ohne Familie aus, brechen zu Wanderungen auf und amüsieren zum Beispiel in Wirtshäusern. Das alles passiert zu Christi Himmelfahrt und damit meistens im Mai. Warum der Vatertag in Deutschland ausgerechnet an einem kirchlichen Feiertag begangen wird? Eine These besagt, dass er eine Art Gegenprogramm zu Christi Himmelfahrt sein soll: Ein Fest für den „Vater im Himmel“ trifft auf ein Fest für den „Vater auf Erden“.
Die Geschichte des Vatertages in Deutschland reicht bis ins Mittelalter zurück und ist damit viel älter als jene der USA. Damals wurden Land und Ernte im Zuge stundenlanger Prozessionen gesegnet, wobei man später weniger wanderte und dazu tendierte, die Ernte mit Bier und Schnaps zu begießen. Im späten 19. Jahrhundert entstand die Tradition, an Christi Himmelfahrt unter Männern wandern zu gehen. Die „Herrenpartie“ begab sich zu einem Gemeinschaftsausflug in die NATUR, bei dem auch Kartenspiele und Kegelpartien nicht zu kurz kamen. Bei den teils organisierten Ausflugsfahrten fuhren die Männer mit einem geschmückten Wagen von einem Gasthaus ins nächste oder nutzten einen Bollerwagen, um den Alkohol zu transportieren.
Obwohl die „Herrenpartie“ in den 1920ern an Bekanntheit einbüßte und sich zeitgleich der Vatertag in den USA entwickelte, hielt man in Deutschland am eigenen Konzept fest. Wie den Muttertag machten sich die Nationalsozialisten jedoch auch den Vatertag zwischenzeitlich für eigene Propagandazwecke zunutze. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich die Vatertags- oder Herrentouren mit viel Alkohol wieder zunehmend durch. Kritik am Vatertag in dieser Form keimt immer wieder auf, doch für viele Männer bleibt er ein Anlass, um Spaß mit Freunden zu haben. Andere entscheiden sich lieber dafür, diesen Tag im Kreise ihrer Familie zu verbringen.
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Quellen:
https://www.feiertage-oesterreich.at
https://www.nationalgeographic.de
Titelbild: Juliane Liebermann (Unsplash)